Ralf Kronberger

Publikationen - Lehre


(Um)Verteilung von Einkommen und Vermögen (2015) Aktuelle Unterlage Nr.  80, AWS

Die Einkommensverteilung in einer Marktwirtschaft ist das Ergebnis des Marktprozesses: Die Überlegung dahinter ist, dass entsprechend den Anstrengungen und des Erfolges das Einkommen ausfallen wird. Wesentlich beeinflusst wird die Einkommensverteilung durch die Verteilung des Vermögens. Die Kapitalausstattung des Marktteilnehmers am Beginn seiner Tätigkeit macht den Unterschied. Es ist leichter hohes Einkommen zu erzielen, wenn das Startkapital hoch ist. Einkommen und Vermögen stehen in Zusammenhang. Wird laufendes Einkommen nicht aufgebraucht, sondern angespart bzw. werden damit Vermögenswerte erworben, bildet sich Vermögen. Die so resultierende primäre — also erste — Einkommensverteilung*, und die dadurch beeinflusste Vermögensverteilung*, entsprechen häufig nicht den gesellschaftlichen Wertvorstellungen bzw. den Wünschen der politischen Entscheidungsträger. Die Einkommens- und Vermögensverteilung ist in marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftssystemen sehr wahrscheinlich ungleichmäßiger, als es den Präferenzen der Bevölkerungsmehrheit entspricht. In fast allen marktwirtschaftlichen Systemen wird in die Einkommensverteilung daher mehr oder weniger stark durch den Staat eingegriffen. Die nach dem Staatseingriff entstehende Einkommensverteilung wird auch sekundäre (zweite) Einkommensverteilung genannt. In Österreich geschieht dies beispielsweise durch die Zahlung von Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Wohnbauförderung, Progression der Lohn- und Einkommensteuer, Befreiung der sozial Schwachen von Selbstbehalten bei medizinischen Leistungen etc.

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Let’s go international - Aktuelle Entwicklungen in der Außenwirtschaft (2013) Aktuelle Unterlage Nr.  76, AWS

Die „traditionellen“ Theorien zu internationalem Handel waren fast zwei Jahrhunderte gültig. Der internationale Handel und die Erklärungen dazu änderten sich jedoch sehr stark während der letzten Jahrzehnte, sogar während der letzten Jahre. Die theoretischen Erkenntnisse der jüngeren Zeit brachten eine Konzentration auf die Betrachtung einzelner Unternehmen und die Erkenntnis bestätigt, dass die Förderung der Exporttätigkeit direkt bei den Unternehmen ansetzen muss. Genau das macht die Wirtschaftskammerorganisation Außenwirtschaft Austria (AWA), die österreichische Exportunternehmen bei ihren Exportaktivitäten unterstützt. Die ersten beiden Abschnitte geben einen Überblick dazu. Im Abschnitt über internationale Wettbewerbsfähigkeit werden einzelne ökonomische Kennzahlen wie die  eistungsbilanz, Wechselkurs oder Lohnstückkosten beleuchtet, die in den letzten Jahren im Gefolge der Wirtschaftskrise wieder verstärkt in die wirtschaftspolitische Diskussion gelangt sind. Der Abschnitt zu den Handelsabkommen zeigt aktuelle Entwicklungen auf Ebene der Welthandelsorganisation (WTO) und der Europäischen Union auf. Zuletzt werden internationale Waren-, Dienstleistungs- und Direktinvestitionsströme in der Welt und in Österreich mit Fokus auf die Jahre 2011/2012 dargestellt.

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Staatsschulden(Krise) (2012) Aktuelle Unterlage Nr. 71, AWS

Seit beinahe fünf Jahren sind die Finanzmarkt-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise allgegenwärtig in den Medien und in der öffentlichen Diskussion. Die globale Finanzmarktkrise, welche ihren Ausgang im Jahr 2007 in den USA nahm, schwappte im Jahr 2008 auf Europa über. Die darauf folgende Wirtschaftskrise belastete die öffentlichen Haushalte eigentlich wenigerüber die Kosten von Konjunkturpaketen, sondern vielmehr über den konjunkturbedingten Einbruch bei den Staatseinnahmen. Länder mit bereits etwas angeschlagenen öffentlichen Finanzen gerieten nun in eine noch stärkere Schieflage. Einzelne Länder wurden an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gedrängt. In der Europäischen Union wurde 2010 ein Rettungspaket für Griechenland geschnürt und ein Rettungsschirm aufgespannt, der im selben Jahr von Irland und im darauffolgenden Jahr von Portugal in Anspruch genommen wurde. Ende Juni 2012  stellten Spanien und Zypern Anträge auf europäische Finanzierungshilfen.


Inflation - Wird hohe Inflation wieder zum Thema? (2010) Aktuelle Unterlage Nr. 65, AWS

Die Verschärfung der Finanzkrise im September 2008 und die weltweit folgende tiefe Rezession stellten die Zentralbanken vor eine große Herausforderung. Die Zentralbanken – wie die Europäische Zentralbank, die Bank of England oder die US-amerikanische Federal Reserve Bank - reagierten auf die Finanzkrise mit einer Reihe konventioneller und unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen, um einen Zusammenbruch des Finanzsystems zu vermeiden und den Konjunktureinbruch abzumildern. Neben der stark expansiven Geldpolitik schnürten die Staatsregierungen teils sehr große Konjunkturpakete, die zu einem massiven Anstieg der Staatsschuld führten. Dies führte wiederum dazu, dass die Deflationserwartungen in Inflationserwartungen umgekehrt wurden. Gleichzeitig stieg aber auch die Besorgnis, dass das die aufgeblähte Geldmenge wieder auf ein adäquates Niveau zurückgeführt werden kann, dem Finanzsystem die überschüssige Liquidität entzogen wird und die Staatsschuld in geeigneter Zeit wieder konsolidiert werden kann. Mittel bis langfristig besteht Inflationsgefahr. So könnte etwa die US-amerikanische Regierung den Druck auf die Fed erhöhen, zukünftig durch eine weiterhin expansive Geldpolitik eine Geldmengeninflation anzufachen, um so die stark gestiegene Staatsschuld zu entwerten. Würde in den USA die Inflation steigen könnten sich die Preiserhöhungen auch auf mit den USA wirtschaftliche verflochtenen Volkswirtschaften auswirken.


Marktwirtschaft und Wettbewerb in Österreich (2008) Aktuelle Unterlage Nr. 59, AWS

Koautor Taurer Theodor

Die 80-er und 90-er Jahre des 20.Jahrhunderts brachten in der Europäischen Union und in Österreich eine stärkere Öffnung der Märkte. 1986 wurde die Einheitliche  Europäische Akte von den damals zwölf EU-Mitgliedstaaten gezeichnet, die die Umsetzung der vier Freiheiten freier Warenverkehr, freier Dienstleistungsverkehr, freier Kapitalverkehr und nicht zuletzt  freier Personenverkehr innerhalb der Europäischen Union zum Ziel hat. Österreich trat der Europäischen Union 1995 bei und wurde damit Teil des Europäischen Binnenmarktes.
Der Wettbewerb als marktwirtschaftliches Prinzip gewann dadurch wesentlich an Bedeutung. Die letzten Jahre brachten einschneidende Änderungen für die ehemals staatlich dominierten Wirtschaftszweige,besonders in den Bereichen der Telekommunikation, der Postdienste und des Luftverkehrs. Aktuell stehen die Öffnung des Schienenverkehrs und die Stärkung des Wettbewerbs in der Energiewirtschaft zur Diskussion. Es ist damit zu rechnen,dass weitere Bereiche folgen.

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Öffentliche Finanzen in Österreich - Wie wirtschaftet der Staat? (2005), Aktuelle Unterlagen Nr. 49, AWS

Jeder von uns ist tagtäglich mit „dem Staat“ konfrontiert. Er stellt vom einzelnen Bürger gezielt auswählbare öffentliche Leistungen (zB Arztbesuch, Schulbesuch etc.) und so genannte öffentliche Güter (zB innere Sicherheit) bereit. Damit der Staat diese Leistungen zur Verfügung stellen kann, hebt er Steuern und Abgaben von den privaten Haushalten und Unternehmen ein. Bei jedem Einkauf im Supermarkt wird auf den Produktpreis Umsatzsteuer aufgeschlagen. Bei der Benützung der Autobahn muss jeder PKW über eine gültige Autobahnvignette verfügen und LKWs die so genannte LKW-Maut entrichten, um nur einige Beispiele zu nennen.

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Der demografische Wandel und das Wirtschaftssystem (2004), Aktuelle Unterlagen Nr. 46, AWS

Unsere Gesellschaft ist aktuell mit Geburtenrückgängen konfrontiert. Das bedeutet für die Zukunft, dass einerseits ältere Menschen einen immer größeren Anteil innerhalb der Bevölkerung einnehmen und andererseits, dass das Bevölkerungswachstum langfristig stagniert oder ohne entsprechende Gegenmaßnahmen die Bevölkerungszahl sogar rückläufig sein wird. Eine immer höhere Lebenserwartung bringt nicht nur Probleme für die Pensionsfinanzierung, sondern bedeutet auch einen höheren (finanziellen) Aufwand für die medizinische und soziale Betreuung älterer Menschen. Neben dem öffentlichen Sektor sind für die Wirtschaft massive Veränderungen durch den demografischen Wandel zu erwarten. Die Wirtschaft muss sich nicht nur auf immer ältere Arbeitnehmer sondern auch auf eine veränderte und möglicherweise geringere Konsumnachfrage aufgrund der Überalterung einstellen. Immer weniger aktive Arbeitnehmer werden voraussichtlich auch eine geringere Arbeitsproduktivität bringen. Es ist damit zu rechnen, dass sich das Wirtschaftswachstum dadurch verlangsamen wird.

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Der österreichische Außenhandel 2001/2002 (2003), Aktuelle Unterlagen Nr. 41, AWS

Österreich stellt im internationalen Staatenverbund mit einer Einwohneranzahl von rd. 8,2 Millionen ein verhältnismäßig kleines Land dar. Dem Umstand, dass Österreich das viert reichste Land der EU ist, verdankt es mitunter seiner starken Exportorientierung. Österreich ist damit ein klassisches Beispiel für eine kleine offene Volkswirtschaft. Die Exportwirtschaft als solche hat eine hohe Bedeutung, da sich dadurch der Warenabsatz über den beschränkten Inlandsmarkt hinaus auf Länder in der ganzen Welt erweitert. Eine stark geöffnete Wirtschaft bedeutet natürlich auch, dass erfolgreiche Exportunternehmen nicht nur für eine gesteigerte Wertschöpfung sorgen, sondern sich auch durch hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit behaupten. Eine hohe Exporttätigkeit trägt zum Wirtschaftswachstum bei und schafft bzw. sichert Arbeitsplätze im Inland. Mit einem Anteil von einem Prozent des Weltexportes gehört Österreich zu den „Mittelmächten des Welthandels” und steht in der Reihung der Exportnationen gemäß den Statistiken der Welthandelsorganisation für das Jahr 2000 an 24. Stelle. Der Anteil am gesamten Welthandel betrug genau 1,0%.

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Emerging Markets - der Fall Argentinien (2002), Aktuelle Unterlagen Nr. 39, AWS.

Auf Emerging Markets ist man in jüngster Zeit hauptsächlich durch Berichte über deren Wirtschaftskrisen
aufmerksam geworden. Was ist ein Emerging Market, und was unterscheidet ihn von hoch entwickelten Industriestaaten oder Entwicklungsländern? An Hand des Beispiels von Argentinien wird aufgezeigt, welchen wirtschaftspolitischen Herausforderungen sich ein Emerging Market in einem instabilen (volatilen) Umfeld stellen muss. Krisen in benachbarten und auch geografischen entfernten Emerging Markets setzten negative Vorzeichen für die argentinische Wirtschaft. Instrumente der Fiskal-, Geld- und Wechselkurspolitik waren nicht effektiv genug und wurden nicht richtig eingesetzt. Eine Wirtschaftskrise war in diesem Umfeld unausweichlich.

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Update 22.1.2014